Ist ja schon ein Weilchen her, dass Frau Kunterbunten ihren Blutdruck für längere Zeit in schwindelerregende Höhen getrieben hat…deswegen könne man ja mal wieder was in China bestellen. Is ja letztes Mal auch gut gegangen…versuchte ich mein klopfendes Herz zu beschwichtigen. Is ja nicht viel…nur XY Euronen, wenn die weg sind…pah…das kann man verschmerzen. Die sind doch alle geprüft auf Alibaba, das sind sicher keine schwarzen Schafe drunter *pruuuuust*
Leider gibts mein gewünschtes, weil extremtens bewährt, Produkt nicht in Europa zu kaufen. Es gibt es nur in Bangkok in einer kleinen Seitenstrasse in Chinatown, links neben der Garküche, in die kleine Gasse, immer den Pfützen ausweichen (nicht alles, was glänzt ist Regen), dann einmal links, Luft anhalten beim Durian-Stand, Kopf einziehen wegen lose herunter hängenden Stromkabeln, noch einmal links und schon ist man da: ein kleiner feiner japanischer Scherenladen. Mit viel Herzblut betrieben und immer die passende Schere am Start. Ich wette, wenn man nach ner Schere fragt, mit der man in Mafia-Manier unliebsame Menschen in klitzekleine Teilchen schnibbeln kann…wird auch da der gutmütige Japaner nicken und lächelnd die passende Schere aus dem Lager holen. Nicht, dass ich schon mal nach so einer Schere gefragt hätte oder so…Ich fragte für … einen Freund!
Ihr fragt euch sicher: Was ist da so besonders an dieser ollen Schere? Sie ist ja nicht mal gepunktet. Sie wird in Bangkok zum Stoff schneiden verwendet. Sie geht (mit der richtigen Technik) durch wie Butter. Aber dafür brauchen wir sie tatsächlich nicht. Reissverschlüsse. Wir verwenden Endlosreissverschluss und dieser muss gestückelt werden. Und seit wir einen deutschen hersteller haben, sind die Zähnchen noch dicker und robuster. Alle Werkzeuge, die wir in den letzten Jahren zweckentfremdeten…scheiterten. Bis auf diese Schere….sie schneidet und schneidet und schneidet. Wahrscheinlich könnte man damit sogar…unliebsame Menschen…vergesst es!
Ich schweife ab…lange Rede kurzer Sinn: vor ein paar Wochen war Frau Kunterbunten ja sogar zufällig in Bangkok, hatte aber das Goldkind im Gepäck und die Gesamtsituation war „schwierig“. Ein Durian-Stand wäre da fatal gewesen. Eltern anderer pubertierender Kinder nicken an dieser Stelle wissend und reichen einen Schnaps! Also bestellen…
Ich weiss nicht, was da an meinem Notebook verstellt wurde. Es war schliesslich keiner dran, ausser der Gatte, der alles „vereinfachte“. Ich glaube, er hatte nur Gutes im Sinn. Ich gehe sogar fest davon aus. Auf jeden Fall hat sich während dem Bestellprozess die Bestellprozedur ständig auf italienisch verstellt. Italienisch…ich bitte euch! Isch kann so definitiv net abbeide. Das hat mich so wahnsinnig gemacht, dass ich mit meinen schwitzigen Händen innerhalb 60 sec 2x einen Bestätigungscode eingeben musste. 60 sec. Die brauche ich schon allein, um meine Brille zu suchen (hatten die auf Alibaba eigentlich schon immer so eine WINZIGE Schrift?), um meine Mail zu öffnen, das Dingens einzutippseln. Der Code besteht aus 6 Ziffern. Ab 3 wirds schwierig. Mit dem Merken. Zum Glück hatte ich noch zwei leere Haribo-Tüten von heute morgen zum Reinatmen da. Beim zweiten Anlauf hats dann aber geklappt.
Ich habe das jetzt mal bestellt und direkt bezahlt.
Mal gucken, was passiert.
Letztes Mal ist es auch gut gegangen, nech?! *hyperventilier*